LiveStream zum Klimagipfel in Bolivien. Deklaration der “Rechte von Mutter Erde”
[Aktualisiert: 21.4.2010]
Vom 19.-22. April 2010 findet in Cochabamba (Bolivien) der alternative Klimagipfel "World People’s Conference on Climate Change and the Rights of Mother Earth" statt, unter Schirmherrschaft von Präsident Evo Morales (s. auch: Verfassungsrechte für die Natur). Als Konsequenz aus dem Scheitern von Kopenhagen soll hier ein neuer Ansatz gefunden werden jenseits korporativer Diktate und unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft, lokaler Wirtschaftsräume und autochthoner Völker.
In 17 Arbeitsgruppen werden Themen wie Strukturelle Ursachen des Klimawandels, Rechte von "Mutter Erde", Selbstbestimmte Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion, "Klimagerichtsbarkeit", Klima-Migration, Finanzierung und Technologietransfer, Indigene Völker, der Kyoto-Prozeß sowie Aktions- und Anpassungsstrategien erörtert oder erarbeitet.
Seit Anfang Februar liegt ein Entwurf für eine "Universelle Erklärung der Rechte von Mutter Erde" vor. Er umfaßt 14 Artikel, in denen neben "fundamentalen" und Existenzrechten für die Natur auch die Rechte ihrer Wesenseinheiten ("Beings") festgeschrieben werden, worunter beispielsweise der Tierschutz fällt. Inspiriert ist die Erklärung von den bereits in der Verfassung von Ecuador verankerten und einklagbaren Rechten der Natur (Natur als juristische Person), von der Idee der universellen Menschenrechte sowie vom Blickwinkel und Naturverständnis indigener Völker.
Die Konferenz im LiveStream z.B. hier:
envivo.cmpcc.org.bo/?lang=en
www.oneclimate.net
www.earthcycles.net
Bis Ende März hatten mehr als 50 Regierungen ihre Teilnahme am Klimagipfel zugesagt; aus Europa haben lediglich Spanien, Rußland und Frankreich Interesse signalisiert. Insgesamt werden um die 10.000 Teilnehmer aus fast 100 Ländern erwartet. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer werden dabei Menschen indigener Herkunft sein, wodurch die indigenen Stimmen ein entsprechendes Gewicht erhalten werden. Etwa 240 Organisationen und Gruppen sind offizielle Partner der Konferenz; aus Deutschland ist einzig das Portal amerika21.de dabei, eine Online-Plattform mit Informationen aus und über Lateinamerika.
Medienberichte:
bewegung.taz.de – taz-Blog aus Cochabamba
The Guardian » Environment » Climate Change
"Klartext in Bolivien" (Tageszeitung junge Welt)
In den meisten deutschen Medien findet die Konferenz weiterhin nicht statt.
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